Requiem 2022
Mozart, Brahms, Verdi
Die Teile Requiem aeternam, Denn alles Fleisch es ist wie Gras, Dies irae, Tuba mirum
Am Freitag den 4. November 2022 präsentierte ich anlässlich der Totengedenken der christlichen Kirchen in diesem Monat ein von mir zusammengestelltes Requiem mit folgendem Ablauf:
1. Mozart, Böhm, Requiem Aeternam
2. Brahms, Bychkov, Denn alles Fleisch, es ist wie Gras
3. Verdi, Bychkov, Dies irae
4. Mozart, Harnoncourt, Tuba mirum
5. Berlioz, Bernstein, Lacrimosa
6. Webber, Mazel, Hosanna
7. Britten, Gardiner, Sanctus
8. Bruckner, Majia Brajksa, Requiem aeternam, Cum sanctis tuis
9. Forrest, Cook, Agnus dei
10. Rutter, Cook, Dona eis
11. Gjeilo, Sunrise Mass, ganzes Werk, Bel Canto Choir Vilnius
Bei uns Juden war das sogenannte Schlussfest in diesem Jahr bereits Mitte Oktober und Tags darauf das Freudenfest. Daher habe ich zum Abschluss die Sunrise Mass von Ola Gjeilo gespielt. Gjeilo ist ein Komponist unseres Jahrhunderts aus Litauen. Er feiert vor allem in den Staaten grosse Erfolge.
Nun zum Requiem, den Komponisten, Dirigenten, Solisten und Chören. Das der musikinteressierten Bevölkerung bekannteste Werk, erscheint mir das Mozartrequiem zu sein. Ich habe eine Aufnahme aus dem Jahre 1971 gewählt. Es dirigiert der wegen seiner Nähe zu den Nazis nicht unumstrittene Österreicher Karl Böhm. Dem Stil zu dirigieren nach könnte er Einfluss auf meinen Lehrer Martin Hopfmüller (1929-2019 RIP) gehabt haben. Es singt der Wiener Staatsopernchor, Einstudierung Norbert Balatsch. Dieser war unter anderem Leiter eines Schulorchesters, bei dem ich als 11 Jähriger mitspielen durfte. Solisten bei dieser Einspielung sind die bekannten Sänger Walter Berry, Peter Schreier, Gundula Janowitz und, gleich im ersten Teil, Christa Ludwig! Ich selbst, nicht unbedingt der größte Mozartfreund, beschäftige mich mit diesem Werk Zeit meines Lebens, habe öfter mitgewirkt, schon als Kind in den Stimmen Sopran und Alt, in meiner Jugend Tenor, während und nach meiner Ausbildung Bass und kann mittlerweile die Partitur auswendig und alle Stimmen singen.
Auch zum 2. Teil habe ich einen persönlichen Bezug und kann mich noch an die Aufführung in der Grazer Heillandskirche im Jahre Schnee gut erinnern. Die Rede ist vom Deutschen Requiem von Johannes Brahms. Wenn man es genau nimmt, dann ist dieses Musikstück eher eine Motette, die dem Leidtragenden Zuversicht schenken soll. Der zutiefst evangelische Brahms vertonte in seinem Werk Verse aus dem Tanach und dem christlichen Neuen Testament, aber ohne Bezug zu Jesus , der keine Erwähnung findet. In der von mir präsentierten Aufnahme dirigiert der Russe Semjon Bychkov ähnlich wie Harnoncourt eher mit Mimik und Augenkontakt. Dieser zweite Teil ist nochmals in 6 Teile aufgegliedert. Die erste Einheit ist im wahrlich düsteren b-moll geschrieben. Markant sind die Pauken mit dem Ostinato im 3/4 Takt Bambambam-Bam-Bam, Bambambam-Bam-Bam...... Die zweite Einheit überrascht mit Lyrik in Ges-Dur, was ja enharmonisch verwechselt Fis-Dur ist, man hört die Engel singen. Es folgt nochmals die erste Einheit. Dann kommen drei Teile im bläserfreundlichen aber strengen B-Dur.
Beim Dies irae von Verdi, merkt man sofort, dass es sich beim Schöpfer um einen begnadeten Opernkomponisten handelt. Der aus einer Hundertschaft bestehende Chor wird vom Dirigenten Bychkov zu Höchstleistungen getrieben. Sehr feurig präsentieren sich die ersten Takte. Dies irea "Tag des Zornes" , Dies illa solvet saeclum in favilla " An jenem Tag wird sich die Welt in Feuer auflösen", Teste David cum Sybilla "Nach dem Zeugnis von David und Sybilla". Das sagt alles und so klingt es auch. Beim anschließenden Tuba mirum hört man, es sagt ja schon der Name alles, die wundersame Posaune.
Auch wenn die Tonqualität nicht berauschend ist, spielte ich auch das Dies irae aus dem Mozartrequiem, geleitet von Nikolaus Harnoncourt. Beim Tuba mirum glänzen die Solisten Rachel Yakar, Ortrun Wenkel, Kurt Equiluz und Robert Holl. Es spielt wie so oft bei Harnoncourt der Concentus Musicus und es singt der Staatsopernchor. Sehr beeindruckend, sowohl in kompositorischer Hinsicht, als auch in der Aufführung sind die Einsätze der Pausaune, die Übergabe zum Bass Robert Holl, weiter der unerwartete Einsatz vom Tenor Kurt Equiluz exakt zwei Oktaven höher (f'), die Fortsetzung des Motives eine reine Quint höher (Tenor:d' und Alt:a') von der Altistin Ortrun Wenkel, da merkt man hörbar den Unterschied im Klang der Register Tenor und Alt. Es übernimmt die Sopranistin Rachel Yakar, bevor es zum vierstimmigen Schluss in B-Dur mit offener Quint kommt.
Bei uns Juden war das sogenannte Schlussfest in diesem Jahr bereits Mitte Oktober und Tags darauf das Freudenfest. Daher habe ich zum Abschluss die Sunrise Mass von Ola Gjeilo gespielt. Gjeilo ist ein Komponist unseres Jahrhunderts aus Litauen. Er feiert vor allem in den Staaten grosse Erfolge.
Nun zum Requiem, den Komponisten, Dirigenten, Solisten und Chören. Das der musikinteressierten Bevölkerung bekannteste Werk, erscheint mir das Mozartrequiem zu sein. Ich habe eine Aufnahme aus dem Jahre 1971 gewählt. Es dirigiert der wegen seiner Nähe zu den Nazis nicht unumstrittene Österreicher Karl Böhm. Dem Stil zu dirigieren nach könnte er Einfluss auf meinen Lehrer Martin Hopfmüller (1929-2019 RIP) gehabt haben. Es singt der Wiener Staatsopernchor, Einstudierung Norbert Balatsch. Dieser war unter anderem Leiter eines Schulorchesters, bei dem ich als 11 Jähriger mitspielen durfte. Solisten bei dieser Einspielung sind die bekannten Sänger Walter Berry, Peter Schreier, Gundula Janowitz und, gleich im ersten Teil, Christa Ludwig! Ich selbst, nicht unbedingt der größte Mozartfreund, beschäftige mich mit diesem Werk Zeit meines Lebens, habe öfter mitgewirkt, schon als Kind in den Stimmen Sopran und Alt, in meiner Jugend Tenor, während und nach meiner Ausbildung Bass und kann mittlerweile die Partitur auswendig und alle Stimmen singen.
Auch zum 2. Teil habe ich einen persönlichen Bezug und kann mich noch an die Aufführung in der Grazer Heillandskirche im Jahre Schnee gut erinnern. Die Rede ist vom Deutschen Requiem von Johannes Brahms. Wenn man es genau nimmt, dann ist dieses Musikstück eher eine Motette, die dem Leidtragenden Zuversicht schenken soll. Der zutiefst evangelische Brahms vertonte in seinem Werk Verse aus dem Tanach und dem christlichen Neuen Testament, aber ohne Bezug zu Jesus , der keine Erwähnung findet. In der von mir präsentierten Aufnahme dirigiert der Russe Semjon Bychkov ähnlich wie Harnoncourt eher mit Mimik und Augenkontakt. Dieser zweite Teil ist nochmals in 6 Teile aufgegliedert. Die erste Einheit ist im wahrlich düsteren b-moll geschrieben. Markant sind die Pauken mit dem Ostinato im 3/4 Takt Bambambam-Bam-Bam, Bambambam-Bam-Bam...... Die zweite Einheit überrascht mit Lyrik in Ges-Dur, was ja enharmonisch verwechselt Fis-Dur ist, man hört die Engel singen. Es folgt nochmals die erste Einheit. Dann kommen drei Teile im bläserfreundlichen aber strengen B-Dur.
Beim Dies irae von Verdi, merkt man sofort, dass es sich beim Schöpfer um einen begnadeten Opernkomponisten handelt. Der aus einer Hundertschaft bestehende Chor wird vom Dirigenten Bychkov zu Höchstleistungen getrieben. Sehr feurig präsentieren sich die ersten Takte. Dies irea "Tag des Zornes" , Dies illa solvet saeclum in favilla " An jenem Tag wird sich die Welt in Feuer auflösen", Teste David cum Sybilla "Nach dem Zeugnis von David und Sybilla". Das sagt alles und so klingt es auch. Beim anschließenden Tuba mirum hört man, es sagt ja schon der Name alles, die wundersame Posaune.
Auch wenn die Tonqualität nicht berauschend ist, spielte ich auch das Dies irae aus dem Mozartrequiem, geleitet von Nikolaus Harnoncourt. Beim Tuba mirum glänzen die Solisten Rachel Yakar, Ortrun Wenkel, Kurt Equiluz und Robert Holl. Es spielt wie so oft bei Harnoncourt der Concentus Musicus und es singt der Staatsopernchor. Sehr beeindruckend, sowohl in kompositorischer Hinsicht, als auch in der Aufführung sind die Einsätze der Pausaune, die Übergabe zum Bass Robert Holl, weiter der unerwartete Einsatz vom Tenor Kurt Equiluz exakt zwei Oktaven höher (f'), die Fortsetzung des Motives eine reine Quint höher (Tenor:d' und Alt:a') von der Altistin Ortrun Wenkel, da merkt man hörbar den Unterschied im Klang der Register Tenor und Alt. Es übernimmt die Sopranistin Rachel Yakar, bevor es zum vierstimmigen Schluss in B-Dur mit offener Quint kommt.